Hier sind einige der berühmtesten Songs entstanden – und bis heute ist Memphis die Heimat talentierter Musiker, die viel Soul, ein ganze Menge Rock ’n’ Roll und noch einiges mehr im Blut haben.
Hier sind einige der berühmtesten Songs entstanden – und bis heute ist Memphis die Heimat talentierter Musiker, die viel Soul, ein ganze Menge Rock ’n’ Roll und noch einiges mehr im Blut haben.
Wo der Rock ’n’ Roll geboren wurde
Kein Besuch am Geburtsort des Rock ‘n‘ Roll ohne einen Rundgang durch Graceland, Elvis Presleys weitläufiges Anwesen von fast sechs Hektar nahe dem Flughafen. Bestaune die eigenwilligen Wunder im Herrenhaus des „King“; genieße die selbst geführte Tour hindurch und über das Gelände rund herum. Das Tablet dazu liefert über Kopfhörer auch deutschsprachige Erklärungen. Überquere dann mit dem Shuttle-Bus den Elvis Presley Boulevard zurück zum noch recht neuen Empfangs-, Ausstellungs- und Unterhaltungskomplex Elvis Presley's Memphis, wo du die Sammlungen von Oldtimern und Flugzeugen aus Elvis‘ Besitz siehst, wie auch ein brandneues Museum über die Karriere des Jahrhundertstars. Die Restaurants Glady's Diner und Vernon’s Smokehouse sind nach Elvis' Eltern benannt und immer die richtige Wahl zum Lunchen.
Weiter im Stadtinnern, lass dir die geführte Tour durchs Sun Studio nicht entgehen. Genau hier wurde der Rock ‘n‘ Roll geboren, als der bahnbrechende Musikproduzent Sam Phillips sich traute, schwarze und weiße Musikstile zu vermischen. Die Blueskünstler B.B. King und Howlin’ Wolf nahmen hier in den frühen 1950er Jahren auf und bereiteten damit die Bühne für die Rocker Elvis Presley und Jerry Lee Lewis sowie für den Country-Giganten Johnny Cash. Sun ist nachts wieder ein Aufnahmestudio, in dem Künstler wie Bonnie Raitt, Ringo Starr und Tom Petty neue Hits eingespielt haben. Dieses nationale Wahrzeichen der USA, das in Filmen wie Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis – Ein Leben für den Rock ’n’ Roll und Walk the Line zu sehen war, ist ein unvergessliches Erlebnis für Musikliebhaber und Geschichtsenthusiasten gleichermaßen.
Den Memphis Soul entdecken
Ein Muss für jeden Fan von Soulmusik: Das Stax Museum of American Soul Music mit fast 1600 Quadratmeter Ausstellungsfläche liegt nur eine kurze Autofahrt von der Innenstadt entfernt im Viertel Soulsville USA am ehemaligen Standort der ursprünglichen Stax Records. Es beherbergt mehr als 2000 Artefakte und würdigt Stars von Al Green bis Isaac Hayes und Aretha Franklin bis Otis Redding.
Beale Street und der Memphis Blues
Ein Besuch der Beale Street, der offiziellen Heimat des Blues, ist für jeden ernsthaften Musikfan ein Übergangsritual. Besichtige tagsüber das restaurierte, bescheidene Wohnhaus von W.C. Handy, dem „Vater des Blues“. Genieße am Abend in Live-Clubs wie B.B. King’s, Rum Boogie Cafe und Blues City Cafe Weltklassemusik. Dann geh am besten zu The Pig on Beale, um dir ein paar seeeehr langsam gesmokte Rippchen zu gönnen, oder besuche das King’s Palace Cafe, wo man leckere bodenständige Südstaatenküche bekommt.
Egal, ob du dich für gutes Essen, beste Musik oder die Geschichte interessierst: Ein Ausflug durch die ehemalige Hauptgeschäftsstraße des schwarzen Memphis wird dich begeistern. In der Beale Street gibt es außerdem zwei Museen, die sich mit der sagenhaften Musikgeschichte von Memphis befassen. Mache im Memphis Rock ’n‘ Soul Museum eine unglaubliche musikalische Zeitreise durch Memphis von den 1930er Jahren bis heute. Diese von der berühmten Smithsonian Institution aus Washington entworfene Ausstellung im Herzen der Innenstadt erzählt die Geschichten von Sun, Stax, Hi und Ardent Records. Eine interaktive digitale Audiotour umfasst mehr als 100 Songs und führt dich durch sieben Galerien mit mehr als 30 Instrumenten, 40 Kostümen und einer Vielzahl anderer Musikschätze. Die Memphis Music Hall of Fame dagegen ehrt Einzelpersonen und Bands, deren Talente den Memphis-Sound verfeinert haben: vom Million-Dollar-Quartett bei Sun Records über die Memphis-Soul-Ikonen Isaac Hayes und Al Green bis hin zu Big Star, dem großen Namen der Ardent Studios. Die kleine Ruhmeshalle gibt den Besuchern zudem wertvolle Hinweise darauf, wer heute in Memphis Musik macht. So weiß man, auf wen zu achten auf Tour durch die Clubs der Stadt und die grandiosen Plattenläden sich besonders lohnt.
In der nahegelegenen South Main Street präsentiert die Blues Foundation – Amerikas Stiftung für den Blues – in ihrer Blues Hall of Fame die wichtigsten Künstler dieses zutiefst amerikanischen Roots-Genres: von den ursprünglichen Bluesmännern der Baumwollregion Mississippi Delta rund um Memphis bis hin zu moderneren Interpreten wie Bonnie Raitt. Sowohl die Memphis Music Hall of Fame als auch die Blues Hall of Fame sind sorgfältig kuratiert und technisch auf dem neuesten Stand, sodass du dich selbst bei einem nur kurzen Besuch auf Gänsehaut in höchster Dosierung verlassen kannst, sind doch die kleinen Räume vollgepackt mit interaktiven AV-Stationen und Erinnerungsstücken.
Livemusik und Touren
Besuche die legendäre Overton Park Shell, das Herz eines Freilufttheaters, in dem der junge Elvis Presley am 30. Juli 1954 die Bühne betrat. Historiker sprechen von der ersten Rock ‘n‘ Roll-Show überhaupt. Die während der Weltwirtschaftskrise erbaute Konzertmuschel diente in den 1930er und 1940er Jahren als Veranstaltungsort für Orchesteraufführungen. Heute begeistert diese Wahrzeichenbühne im riesigen Overton-Stadtpark ihre Fans mit jährlich rund 50 kostenlosen Konzerten vieler Stilrichtungen.
Wenn du Memphis so richtig heimelig erleben möchtest, dann buche eine 90-minütige geführte Tour in einem Bus der Backbeat Tours. Die Guides an Bord sind professionelle Musiker, die mit Liedern, Comedy und Anekdoten die Geschichte der Stadt erzählen. Diese Storytellers aus Memphis werden dich mit Sicherheit gut unterhalten, wenn sie bekannte Melodien mit viel Gitarrenmusik und Tamburinen vortragen.
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